Länderinfo: Sambia

GeografieDie Victoria-Wasserfälle. (Quelle: Ferdinand Reus-Wikimedia Commons)

Sambia ist mehr als doppelt so groß wie Deutschland. Es liegt auf einer über 1.000 m hohen und flachen Landschaft, die von tiefen Tälern umgeben ist. Deshalb gibt es viele Wasserfälle dort. Die bekanntesten sind die Victoriafälle. Die UNESCO hat sie 1989 zum Weltkulturerbe erklärt: Diese Auszeichnung bekommen Bauwerke oder Naturschönheiten, die so einzigartig sind, dass sie vor dem Untergang bewahrt werden müssen.

Am 16. November 1855 entdeckte der erste Europäer die Victoriafälle: David Livingstone, ein schottischer Missionar und Afrikaforscher. Er nannte sie zu Ehren der britischen Königin Victoria „Victoria Falls“. Die Einheimischen nennen den Wasserfall Mosi-oa-Tunya = Donnernder Rauch.

Der höchste Berg ist der Mafinga (2.339 m) an der Grenze zu Malawi.

Die Stadt Lusaka in der Abenddämmerung. (Quelle: Rik Dekker/Wikimedia Commons)Hauptstadt

Lusaka ist die Hauptstadt Sambias. Dort leben 2,2 Mio. Einwohner. Sie wurde 1905 von europäischen Siedlern an der Stelle eines afrikanischen Dorfes gegründet. Der Dorfälteste hieß „Lusakaa„, deshalb nannten die Siedler den Ort „Lusaka“.

 

Mädchen unter einem Regenschirm. (Quelle: Bastian Strauch)Einwohner

Rund 15 Mio. Menschen (Deutschland: 81 Mio.) aus mehr als 70 Volksgruppen leben in Sambia, außerdem rund 30.000 Asiaten und 40.000 Europäer.

In Sambia gibt es – im Gegensatz zu Deutschland – viel mehr junge als alte Menschen:

                                   Sambia                                  Deutschland

0-14 Jahre:         46 von je 100 Menschen          13 von je 100 Menschen

15-64 Jahre:       52 von je 100 Menschen          66 von je 100 Menschen

65 Jahre/älter:     2 von je 100 Menschen            21 von je 100 Menschen


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Sambia von A-W

Ein Mann arbeitet auf einem Gemüsefeld. (Quelle: Hildegard Peters)Arbeit/Kinderarbeit

Von je 100 Sambiern arbeiten

  • 85 in der Landwirtschaft,
  • 6 in der Industrie, vor allem im
    Bergbau (Kupfer- und Kobaltminen)
  • 9 im Dienstleistungsbereich.

Zwei Jungen arbeiten mit Spitzhacke in einem Steinbruch. (Quelle: Christian Herrmanny)Kinderarbeit: Viele Familien sind so arm, dass sie zum Überleben auf die Einkünfte ihrer Kinder angewiesen sind. Jedes dritte Kind zwischen sieben und 14 Jahren muss arbeiten. Mädchen und Jungen arbeiten auf Farmen, auf Tabakplantagen, in Sandgruben, in fremden Haushalten, als Steinklopfer oder Straßenverkäufer. Auch ganz viele junge Kinder haben schon eine Arbeit:

  • Von je 100 siebenjährigen Kindern haben 14 eine Arbeit.
  • Von je 100 achtjährigen Jahre haben schon 22 eine Arbeit.

In den Dörfern gibt es dreimal mehr Kinderarbeiter als in den Städten. Die meisten Jungen und Mädchen arbeiten in der Landwirtschaft.

Quelle: ILO Report 2012

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Drei Kinder stehen im Eingang einer niedrigen, baufälligen Lehmhütte. (Quelle: Ralf Krämer)Armut

Sambia gehört zu den ärmsten Ländern der Welt. Von je 100 Menschen müssen 75 mit ungefähr 1,10 Euro am Tag auskommen. Die größten Probleme sind Arbeitslosigkeit, Unterernährung und Krankheiten wie Aids, Durchfall oder Malaria. Außerdem bekommen viele Eltern mehr Kinder, als sie ernähren können.

Von März bis September werden in der Landwirtschaft Arbeiter gebraucht. Dann können sich mehr als die Hälfte der Familien zwei Mahlzeiten am Tag leisten, im restlichen Jahr nur jede 5. Familie. Daher ziehen viele Familien vom Land in die Stadt, denn sie hoffen, dass sich ihre Situation dort verbessert. Doch dieser Traum erfüllt sich meist nicht: Ohne Berufsausbildung bleiben die Eltern arbeitslos und ihre Kinder müssen arbeiten, um Geld zu verdienen.

Quellen: Vereinte Nationen 2007-2011, Kindernothilfe

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Bodenschätze

In Sambia findet man vor allem Kupfer, Kobalt, Edelsteine, Gold und Silber. In Sambia und dem Nachbarland, der Demokratischen Republik Kongo, liegt der Copperbelt (Kupfergürtel), das größte Gebiet Afrikas, in dem Kupfer abgebaut wird. Aus Kupfer macht man zum Beispiel Draht, Rohre und Münzen – unsere 1-, 2- und 5-Cent-Stücke enthalten Kupfer.

Sambia ist der zweitgrößte Kobaltproduzent der Welt. Das ist ein Gestein, mit dem bereits die alten Ägypter und Römer ihre Gläser blau gefärbt haben. Es wird heute zum Beispiel in der Glas-Industrie verwendet, für Smartphone-Batterien und bei der Krebsbehandlung.

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In einem Topf auf dem Feuer kocht Maisbrei in einem Topf. (Quelle: Christian Herrmanny)Essen

Sambier essen hauptsächlich Nshima, einen gekochten Maisbrei, mit Kraut oder Bohnen. Nur Leute, die viel Geld haben, essen dazu Rind, Hühnchen oder Fisch.

Beim Volk der Tumbuka im Osten Sambias gelten Mäuse als besondere Delikatesse. Sie werden gekocht und dann am Feuer getrocknet. Weitere Spezialitäten sind z. B. Inswa (Termiten), Vinkubala (Raupen), Vimbombo Va Nkhuku (Hühnerfüße).

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GeldEin 1000-Kwacha-Schein (rund 0,17 Euro). (Quelle: Angela Richter)

Das Geld in Sambia heißt Kwacha (gesprochen: Kwatscha):

1 Kwacha = 100 Ngwee

1.000 Kwacha = 0.17 Euro
1 Euro             = 5.653 Kwacha

Stand: Mai 2016, Oanda Währungsrechner

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Gesundheit In einem Kinderkrankenhaus. (Quelle: Ralf Krämer)

Von je 1.000 Babys sterben 65 (in Deutschland 4). Besonders viele Kinder sind unterernährt und krank, weil sie schmutziges Wasser trinken. Die Häuser der ärmeren Menschen haben keine Toiletten, die Abwässer fließen einfach über die Straße, auf der die Kinder spielen. Manche Kinder werden durch Krankheiten so stark angegriffen, dass sie ihr ganzes Leben lang darunter leiden müssen.

Viele Menschen haben das HI-Virus. Unser Körper hat Abwehrkräfte, die Infektionen bekämpfen und dafür sorgen, dass wir nicht so schnell krank werden. Das HI-Virus macht dieses Abwehrsystem ganz schwach, und dann sprechen wir davon, dass die kranken Menschen Aids haben. Diese Krankheit ist nicht heilbar. Wenn man aber rechtzeitig und jeden Tag Medikamente nimmt, kann man damit lange leben – aber sehr viele Menschen haben kein Geld, um die Medizin zu bezahlen.
Oft sind es Männer, die dieses Virus bekommen, so dass die meisten Haushalte von Frauen geführt werden. In den schlimmsten Fällen verlieren die Kinder beide Eltern und müssen sich dann selbst versorgen.

Quelle: World Factbook 2015

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Eine Mutter mit zwei Kindern. (Quelle: Ralf Krämer)Kinder

In Sambia leben rund 7 Mio. Kinder, die jünger sind als 15 Jahre. Jedes 4. Kind ist Waise, meistens durch Aids. Diese Mädchen und Jungen müssen sich selbst versorgen, viele brechen den Schulbesuch ab, um Geld zu verdienen. 750.000 Kinder und Jugendliche arbeiten, schlafen und leben auf der Straße – das sind ungefähr so viele wie alle Einwohner der Großstadt Frankfurt. Jedes 2. Kind bekommt zu wenig zu essen.

Viele Kinder leiden unter Gewalt. Sambia hat die UN-Kinderrechtskonvention unterzeichnet, darin heißt es, dass Kinder nicht geschlagen werden dürfen. Trotzdem bestrafen viele Eltern und Lehrer die Kinder durch Schläge.

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Kinderheirat

Das sambische Gesetz erlaubt Heiraten ab 18 Jahren, die Bräuche der verschiedenen Völker in Sambia aber teilweise bereits ab 16 Jahren oder sogar noch viel früher. Von je 100 Mädchen sind 9 bereits mit 15 Jahren verheiratet.

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Kindernothilfe in Sambia

Die Kindernothilfe unterstützt seit 1998 Projekte in Sambia. Zurzeit fördert sie dort über ihre Partnerorganisationen 10 Projekte mit rund 160.000 Kindern.  Diese Partner sorgen z. B. dafür, dass Kinder nicht gefährliche und schwere Arbeiten übernehmen müssen, sondern zur Schule gehen können.

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Abendhimmel mit schwarzen Wolken. (Quelle: Bastian Strauch)Klima/Wetter

Es gibt drei Jahreszeiten: Mai – August: kühl und trocken (15 – 27°C); die Morgentemperaturen können auf 10°C und die Nachttemperaturen auf 4,5°C sinken.
September – November: heiß und trocken (24 – 32°C).
Dezember – April: heiße, schwüle Regenzeit mit heftigen Stürmen (27 – 38°C).

 Aktueller Wetterbericht für Sambia

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LandesnameDie Victoria-Wasserfälle des Sambesi-Flusses. (Quelle: Ralf Krämer)

Bis 1964 hieß das Land Nordrhodesien, und es gehörte zu Großbritannien. 1964 wurde Sambia unabhängig – das bedeutet, es wurde ein eigener, unabhängiger Staat. Damals bekam es auch einen neuen Namen: Sambia. Dieser Name kommt von dem Fluss „Sambesi“, dem viertlängsten Fluss Afrikas.

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Religion

Von je 100 Sambiern sind:

96 Christen
  3 Moslems, Hindus, Buddhisten oder Angehörige einer anderen Religionsgemeinschaft
  1 ohne Religionsgemeinschaft

Quelle: World Factbook 2015

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Vier Jungen quetschen sich auf einer Schulbank. (Quelle: Jakob Studnar)

Schule

Von je 100 Kindern gehen 80 zur Grundschule. Die Schulgebühren wurden abgeschafft, aber Schuluniformen und Bücher kosten Geld, das viele Eltern nicht haben. Von je 100 Sambiern, die älter als 15 Jahre sind, können 63 lesen und schreiben: 71 von 100 Jungen und Männern, 56 von Mädchen und Frauen.

Quelle: World Factbook 2015

In einer Radioschule - der Lehrer hält das Kurbelradio in der Hand. (Quelle: Jakob Studnar)Radioschulen: Da es in ländlichen Gegenden kaum Schulen gibt und die Schulwege viel zu lang wären, betreibt eine Partnerorganisation der Kindernothilfe sogenannte Radioschulen. Der Unterricht kommt aus einem Solarradio, das ohne Strom läuft, da es in den Dörfern keine Stromanschlüsse gibt. Ein Dorfbewohner wird zum Hilfslehrer ausgebildet, der Diktate und Übungen mit den Kindern macht. Um den Radioempfang zu starten, muss ein Schüler an einer Kurbel drehen und die kleine Solarzelle in die Sonne legen. Die Kinder hören ein Radioprogramm, das sie genau anleitet. Sie lernen nicht nur Rechnen, Schreiben, Lesen, sondern auch, wie sie welches Gemüse im Schulgarten anbauen können, welche Kräuter gegen Krankheiten helfen, wie sie Bäume züchten können, um Wälder wachsen zu lassen. Der Erfolg dieser Schulen ist groß: Viele Schüler schreiben bessere Arbeiten als Kinder, die an staatlichen Schulen unterrichtet werden. Vor einigen Jahren hat Shary Reeves („Wissen macht Ah!“) die Radioschule im Dorf Hakalinda besucht.

 

Kindernothilfe-Video: Shary Reeves in der Radioschule

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Sport

Die sambische Fußballnationalmannschaft wird auch Chipolopolo, „die Gewehrkugeln“, genannt. 2012 gewann sie die Afrikameisterschaft, das war ihr bisher größter Erfolg.

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Sprachen

In den Behörden wird Englisch gesprochen, daneben gibt es 7 offiziell anerkannte Sprachen: Bemba, Nyanja , Lozi, Tonga, Lunda, ChiKaonde, Luvale sowie 72 Dialekte.

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Eine Löwin. (Quelle: Jonchwalker-Wikimedia-commons)Tiere

Sambia ist berühmt für seine Tierwelt. Hier leben z. B. Löwen, Elefanten, Büffel, Giraffen, Leoparden, Nashörner, Affen, Schakale, Zebras, Schlangen und über 700 Vogelarten.

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Uhrzeit

Sambia ist uns in der Winterzeit 1 Stunde voraus. Während der Sommerzeit  ist die Uhrzeit gleich. Es gibt in Sambia keine Zeitumstellung.

Eine Wanduhr, die 12 Uhr anzeigt. (Quelle: Gunhild Aiyub) Eine Wanduhr, die 1 Uhr anzeigt. (Quelle: Gunhild Aiyub)

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Jungen arbeiten auf einer Tabakplantage. (Quelle: Christian Herrmanny)Wirtschaft

Sambia exportiert – das bedeutet „verkauft ans Ausland“ – hauptsächlich Kupfer und Kobalt (siehe „Bodenschätze“), aber auch Tabak, Blumen und Baumwolle. 2015 war Sambia der größte Kupferproduzent der Welt.

Sambia importiert – das bedeutet „kauft im Ausland“aus Deutschland zum Beispiel Maschinen und Fahrzeuge.