Südafrika: In Durban sind Engel schwarz
Robinson reist mit dem Zauberbuch durch die Welt und lernt in den verschiedenen Ländern die Weihnachtsbräuche kennen.
Rummmsss!
„Hiiilfeee!“
Maria und Josef springen mit einem entsetzten Aufschrei auseinander. Etwas Großes ist von der Kirchendecke gefallen und hat dabei die Krippe umgeschmissen. Zum grenzenlosen Erstaunen der Gemeinde entpuppt es sich als Junge mit roten Haaren.
„Mama“, piepst ein Kind in der vordersten Kirchenbank, „ist das das echte Jesuskind?“
Robinson ist mitten in das Krippenspiel eines Weihnachtsgottesdienstes in Durban geplatzt. Kinder, als Figuren aus der Weihnachtsgeschichte verkleidet, stehen oder knien vor dem Altar. Das Jesuskind ist schwarz, auch Maria und Josef sind dunkelhäutig. Neben dem Altar steht eine mit Sand gefüllte Blechdose. Darin steckt ein Zweig, an dem Sterne und Engel aus Perlen mit schwarzen Gesichtern und bunten Gewändern hängen.
Dann katapultiert das Zauberbuch auch noch Robinsons Schwester Tina mitten in das Krippenspiel. Der Pastor fängt sich zuerst. Er wickelt die Geschwister in Bettlaken und fordert sie auf, sich als Hirten zu den Papp-Schafen zu stellen und mitzuspielen.
Nach dem Anspiel singt die Gemeinde einige Lieder, dabei klatschen die Leute in die Hände und wiegen sich im Rhythmus hin und her.
Nach dem Gottesdienst nimmt eine Familie Robinson und Tina mit nach Hause. Es gibt leckeres Essen. Die Zwillinge Thuli und Thembi erzählen stolz, dass sie ganz neue Kleider anhaben. Das sei so Tradition an Weihnachten. Und wie jedes Jahr vor Weihnachten hätten ihre Eltern das Haus innen und außen neu gestrichen und alles gründlich geputzt.
Nach dem Essen gehen alle nach draußen. Es ist unglaublich heiß. Die Straßen sind erfüllt von Trommeln, Musik und Lachen. Robinson und Tina ziehen mit anderen Kindern von Haustür zu Haustür. Sie bekommen Süßigkeiten, Kuchen und kalte Getränke geschenkt. Gerade fällt wieder eine Tür ins Schloss. Und schwupp – sind Robinson und Tina verschwunden.
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